Kompressionsstrümpfe

(Für die Texte und die Abbildungen wurden Fachbücher, Publikationen, Leitlinien z.B. in awmf.org und Beiträge von Kollegen konsultiert.)

 

Kompression mittels Kompressionsstrümpfen ist die effektivste konservative Therapiemöglichkeit der Veneninsuffizienz. (Die Abbildung wurde freundlicherweise von einer Gesellschaft zur Verfügung gestellt.)  Das Hauptmerkmal der venösen Insuffizienz ist die Erweiterung der Venen mit nicht ausreichendem Klappenschluss und somit kommt es zu einem Anstieg des endovenösen Drucks. Durch äußeren Druck mit den Kompressionsstrümpfen  werden die Venen entleert und der venöse Bluthochdruck wird ausgeglichen.

Kompressionsstrümpfe führen nach einer invasiven Behandlung zu einer schnelleren Erholung, weil die Bereiche die ekchymotisch erscheinen, schneller vom Körper aufgenommen werden können und die Schmerzen nehmen ab.

Kompressionsstrümpfe üben nicht einen gleichförmigen Druck über der unteren Extremität aus. Der maximale Druck wird auf den Knöchelbereich ausgeübt, und nimmt auf der Tibia und am Oberschenkel ab. Dieser Druck wird in Millimeter Quecksilbersäule (mmHg) gemessen. Auf dieser Grundlage werden die Strümpfe in vier Klassen von Klasse I Klasse IV klassifiziert.

Die Klasse I Strümpfe üben weniger Druck aus, 14 bis 22 mmHg, und sie werden hauptsächlich zur Vorbeugung und weniger für die Behandlung von venösen Erkrankungen eingesetzt.

Die Klasse II Strümpfe üben Druck von 22 bis 30 mmHg aus. Diese kommen häufiger im Einsatz als konservative Behandlung der venösen Insuffizienz oder nach therapeutischen Interventionen, wie Sklerotherapie oder Operationen.

Die Klasse III und IV Strümpfe haben eine stärkere Kompression und werden für schwere Formen der venösen Insuffizienz und chronischen Stauung wie bei der Lipodermatosklerose, bei venösen Geschwüren, sowie für das Management von Lymphödemen eingesetzt.

Veneninsuffizienz und Lymphödem sind mit Schwellungen (Ödemen), insbesondere im Knöchelbereich und an dem Schienbein verbunden. Das Ödem verschlimmert sich im Laufe des Tages aufgrund der Schwerkraft und ist in der Regel schlechter in den Nachmittagsstunden. Das Ödem verringert sich deutlich im Schlaf, besonders wenn der Patient liegt und seine Beine in einer erhöhten Position hat. Es beginnt nach dem Aufstehen aus dem Bett am Morgen wieder zu wachsen.

Die elastischen Kompressionsstrümpfe sollten am frühen Morgen getragen werden, vorzugsweise wenn der Patient aufsteht, um das Ödem während des Tages zu vermeiden. Die Strümpfe sollten immer vor dem Schlafengehen ausgezogen, mit Ausnahme der ersten 24 bis 48 Stunden nach der chirurgischen Behandlung und nur dann, wenn der Arzt solche Empfehlungen gibt.

Kompressionsstrümpfe sind in verschiedenen Längen (Kniehoch-, Oberschenkelhoch und Strumpfhosen) erhältlich. Es gibt auch spezielle Kompressions-Schwangerschafts Strumpfhosen und elastische Strümpfe für spezifische Anwendungen.