(Für die Texte und die Abbildungen wurden Fachbücher, Publikationen, Leitlinien z.B. in awmf.org und Beiträge von Kollegen konsultiert.)

Bei der Akne (griechisch=Wachstum-Blühen) handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der Talgdrüsen.
Sie beginnt meist mit der Pubertät zwischen dem 10. und 13. Lebensjahr und dauert fünf bis zehn Jahre, bei manchen Menschen auch bis nach dem 30. Lebensjahr oder noch länger. Sie tritt vor allem an den talgdrüsenreichen Hautpartien wie Gesicht, Hals und Decolletée, am Rücken und seltener an den Oberarmen oder im Nacken auf. Die Ursache einer Akne ist im Wesentlichen unklar. Mehrere Faktoren scheinen für die Entstehung dieses Hautleidens ursächlich oder zumindest eine begünstigende Rolle zu spielen:

  1. Genetische Disposition für fettige Haut.
  2. Verstärkte, hormonell (androgenabhängige) gesteuerte Talgproduktion durch Stimulation der Talgdrüsen (fettige Haut).
  3. Talgstau durch Verstopfung des Ausführganges der Talgdrüsen → Entstehung von Mitessern.
  4. Vermehrung von Aknebakterien auf der Haut und in den Talgdrüsen.
  5. Anwendung von Mitesser fördernden Substanzen (gewisse Kosmetika, Öle, Jod, Chlor, Brom).
  6. Einnahme gewisser Medikamente: hochdosiertes Vitamin-B, Lithium, Barbiturate etc.
  7. Rauchen, Stress, Schlafmangel.

Akneformen:

Je nach Überwiegen der einzelnen Akne-Effloreszenzen und Schweregrad unterscheidet man folgende Akneformen:

  • Die Akne vulgaris
  • Die Komedonenakne
  • Die papulo-pustulöse Akne
  • Die Akne conglobata (schwerste Akneform) mit tiefliegenden Knoten und bleibender Narbenbildung.

 

 

Therapie

Die Behandlung ist stets individuell und hängt von der Schwere und Lokalisation Ihrer Akne ab. Es wird entweder nur äusserlich (lokal), oder bei einer schweren Akne zusätzlich mit einem Medikament zum Einnehmen (systemisch) behandelt. Als ergänzende Therapiemöglichkeit eignen sich chemische Peelings besonders gut.
Wichtig ist bei der Wahl der Lokalbehandlung eine sinnvolle Kombination von Wirkstoffen, die sich gegenseitig ergänzen. Die Reinigung und Pflege der Haut mit speziell für die zu Akne neigender Haut entwickelten Produkten ist eine weitere kann das Hautbild verbessern.

  1. Der vermehrte Talgfluss wird durch häufige Reinigung mit entfettenden Substanzen (Syndets, Papiertücher, alkoholische Lösungen und durch talghemmende Medikamente (Vitamin-A-Säure, Pille, austrocknende Präparate) behandelt.
  2. Die Verhornung der Follikelöffnungen (Poren) wird mit Schleifpartikeln (Peeling) oder medikamentös (Vitamin-A-Säure, Salizylsäure) beeinflusst.
  3. Die Entzündung wird durch lokale und orale Verabreichung von Antibiotika (Clindamycin, Tetrazykline, Erythromycin) und lokal durch benzoylperoxidhaltige Präparate behandelt. Antibiotika können in niedriger Dosis über einen langen Zeitraum erforderlich sein.
  4. In sehr schweren Fällen mit Narbengefahr wird Vitamin-A-Säure innerlich gegeben. Die Behandlung ist hochwirksam, muss aber über einen längeren Zeitraum (6 Monate-1 Jahr) fortgesetzt werden. Sie erfordert aber eine genaue Einhaltung der Behandlungsanweisungen. Frauen dürfen während der Behandlung nicht schwanger werden. Alle 4 Wochen müssen eine Blutuntersuchung und ein Schwangerschaftstest durchgeführt werden. Sonnenlichtexposition und Alkoholkonsum müssen reduziert werden.

Was können Sie zusätzlich tun?

Innere und Stoffwechselerkrankungen, sowie Darm-Fehlbesiedelungen müssen begleitend mitbehandelt werden. Neu ist der mittlerweile in vielen Studien nachgewiesene, über Jahrzehnte aber geleugnete Einfluss der Ernährung auf die Entstehung und den Verlauf einer Akne. Hierbei wurden insbesondere der ungünstige Einfluss des Verzehrs von Milch und Michprodukten, von Kohlehydraten mit hohem glykämischen Index (Zucker, Süssigkeiten, Weissmehlprodukte), von Schokolade und von tierischen Fetten, sowie die Potenzierung durch Rauchen offenbart.

Ernähren Sie sich gesund (Salate, Rohkost, frisches Gemüse, mageres Fleisch und Fisch, Milchprodukte). Wenig Süsses (Zucker, Schokolade, Süssigkeiten, Kuchen, süsses Obst).

Lieber Vollkornbrot und dunkles Brot als Weissmehlprodukte. Fettarme Speisen.
Vitamin-B-haltige Vitaminpräparate, jod- oder bromhaltige Nahrungsmittel sind ungünstig.

Reinigen Sie Ihr Gesicht abends gründlich und wenden Sie die Medikamente regelmäßig an.

Drücken oder kratzen Sie nicht selbst an Ihren “Pickeln” herum! Überlassen Sie die fachgerechte Ausreinigung geschulten Kosmetikerinnen, Sie können sonst leicht bleibende Narben hervorrufen!

Kosmetische Präparate können eine Akne stark verschlimmern. Bitte verwenden Sie nur für Aknehaut geeignete Kosmetika (“nicht komedogen”) und nur nach Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Ihrer Kosmetikerin.

Aknenarben

Bei Aknenarben setzen wir Laserbehandlungen, chemische Peelings, chirurgische Narbenkorrekturen, Vereisungs- und Schleifbehandlungen ein. Die modernsten Verfahren sind fraktionale CO2- und Er:YAG-Laserbehandlungen und tiefere Peelings mit verschiedenen Säuren. Operative Verfahren und Schleifbehandlungen werden in speziellen Narbensituationen eingesetzt. Besser ist natürlich, durch rechtzeitige Behandlung eine Narbenbildung zu verhindern.