Endovaskuläre Verfahren

(Für die Texte und die Abbildungen wurden Fachbücher, Publikationen, Leitlinien z.B. in awmf.org und Beiträge von Kollegen konsultiert.)

Hierbei handelt es sich um eine seit ca. 10 Jahren in Anwendung befindliche innovative Methode, die die Krampfadererkrankung von innen in den Venen behandelt. Erforderlich hierfür sind Katheter, wie der Laser- oder  Radiowellenkatheter. Die endovaskuläre Therapie ist eine patientenfreundliche Alternative zum chirurgischen Venenstripping.

(Abbildung: zur Verfügung gestellt von einer Gesellschaft)

Während der Behandlung werden Sie auf dem Rücken liegen. Es wird eine Punktion, nur in besonderen Fällen ein kleiner Hautschnitt über dem Knie oder am Fußknöchel durchgeführt, um die Laser-Faser einzuführen.Durch diesen Venenkatheter wird anschließend der nur ca. 2-3 Millimeter starke Laserfaser in die Vene eingeführt.

Die endovenöse Laser oder Radiowellentherapie ist eine minimal-invasive Methode zur Behandlung der Varikosis. Bei beiden Verfahren werden praktisch kaum Narben hinterlassen.

Vor und während der Operation werden Ultraschall-Untersuchungen mit der Duplex-Sonographie durchgeführt, um den Venendurchmesser zu bestimmen und so die geeignete Energie auszuwählen. Während der Operation wird mit dem Ultraschall die Position des Katheters überprüft, um Nebenwirkungen am tiefen Venensystem zu gewährleisten und während des Eingriffs das Ergebnis zu kontrollieren.

Die Endovenöse Laser u Radiowelle-Therapie wird ambulant unter lokaler Anästhesie durchgeführt. Normalerweise kann der Patient seine gewohnte Tätigkeit unmittelbar nach dem Eingriff wieder aufnehmen. Das Tragen von Kompressionsstrümpfen wird für 10 Tage empfohlen. Je nach Befund wird noch eine Kontrolle nach 1-3 Wochen und nach 3 Monaten durchgeführt. Es handelt sich jeweils nur um kurze ambulante Termine.

Beim Laserkatheter arbeitet die Methode mit hohen Temperaturen an der Katheterspitze. Durch die Laserbestrahlung wird die Veneninnenwand erwärmt und somit gewollt geschädigt. Die behandelte Vene verklebt nach der Behandlung, wodurch sich die Vene verschließt und der krankhafte Rückfluss des venösen Blutes (Reflux) vermieden wird. Die verschlossene Vene verhärtet sich zunächst, bildet sich im Verlauf einiger Monate komplett zurück und wird vom Körper abgebaut bzw. in Bindegewebe umgebaut. Es kann Blut in das umgebende Gewebe austreten und es bilden sich oft sehr ausgedehnte Blutergüsse (Hämatome).

 

(Freundlicherweise wurde die Abbildung von einer Gesellschaft zur Verfügung gestellt)

Das Radiowellenverfahren (auch unter dem Eigennamen „VNUS-Closure“ oder „Closure-Fast“ bekannt), hingegen ist einerseits sehr effizient, andererseits sehr schonend. Hier wird an der Katheterspitze eine präzise geregelte Temperatur erzeugt, die eine bestimmte Zeit einwirkt, bevor der Katheter um eine genau bestimmte Strecke von weiter gezogen wird (siehe Abbildung), um hier erneut auf die eingestellte Temperatur gebracht zu werden.

Damit wird ein ganz gleichmäßiges Verschließen der behandelten Vene erreicht ohne, dass es zu Beeinträchtigungen des umgebenden Gewebes kommt.  Die verschlossene Vene verhärtet sich zunächst, bildet sich im Verlauf einiger Monate komplett zurück und wird vom Körper abgebaut bzw. in Bindegewebe umgebaut.

 

Mögliche Nebenwirkungen

Spezifische Laser-Komplikationen: Blutung, Nachblutung, sehr selten Durchstechen (Perforation) der Vene mit dem Katheter, Blutergüsse, Schmerzen, Schwellung, Verbrennungen, Verletzung von Nerven, Gefäßen und Nachbarorganen, Infektion, Thrombose, Embolie, Wundheilungsstörung, unerwünschte Narbenbildung, Gewebeverhärtung, Krampfaderrezidiv, Unregelmäßigkeiten im Hautrelief, Pigmentverschiebungen der Haut, sehr selten kann kein Verschluß der Vene erreicht werden.

kleinere und größere Einblutungen bilden sich nach 2-6 Wochen von selbst zurück. Nur selten muß ein Bluterguss (Hämatom) operativ ausgeräumt werden.

selten Überempfindlichkeitsreaktionen auf Betäubungsmittel. Sie äußern sich z.B. als Brechreiz, Juckreiz oder Hautausschlag und klingen in den meisten Fällen von selbst wieder ab; In sehr seltenen Fällen kann es zu allergischen Reaktionen im Bereich von Haut, Schleimhaut, Herz, Kreis-lauf, Nieren oder Nerven (z.B. Schleimhautschwellung im Kehlkopf, Asthma Anfälle, Kreislaufkollaps oder Schock) kommen, die eine stationäre Behandlung erfordern. Sie können ggf. zu lebensbedrohenden Zwi-schenfällen und zu bleibenden Schäden durch mangelnde Organdurchblutung (z.B. Nierenversagen oder Nervenlähmung) führen.

Gewisse Vorteile

Keine OP in der Leiste
Keine Narben oder Schnitte
Keine Narkose
Gute ästhetische Ergebnisse
Sehr gute Verträglichkeit
Geringe Nebenwirkungen