(Für die Texte und die Abbildungen wurden Fachbücher, Publikationen, Leitlinien z.B. in awmf.org und Beiträge von Kollegen konsultiert.)

Psoriasis vulgaris

Die Psoriasis (Schuppenflechte) ist eine entzündliche Erkrankung, die Haut und Gelenke betreffen kann und sich durch einen chronischen oder immer wiederkehrenden Verlauf auszeichnet. Die Ausprägung und der Verlauf sind sehr unterschiedlich.

Die Schuppenflechte verläuft chronisch oder schubartig. Es bilden sich entweder scharf begrenzte, gerötete mit silbrigen Schuppen bedeckte Herde an typischen Stellen (Kopf, Ellbogen, Knie, Steissbein) aus oder es kommt immer wieder zu einer Aussaat von schuppenden, geröteten Herden, teilweise über den ganzen Körper verteilt bis hin zur generalisierten Rötung und Schuppung der gesamten Haut (Erythrodermie). Die Schuppenflechte ist stark provozierbar durch mechanische Irritation (“Köbnerphänomen”), durch Infekte, Klima (schlechter im Winter, besser im Sommer), durch psychischen Stress und durch Alkohol.

 Je nach Ausprägung kann eine lokale Therapie ausreichen oder bei grosser Ausdehnung und Schwere eine systemische Therapie nötig sein.

Hautpflege: Ölbäder, Pflegesalben, schuppenlösende Shampoos

Spezielle Lokaltherapie:

1 Kortisonsalben sind bei akuten Schüben zu Beginn sinnvoll, als Langzeittherapie bringen sie keine Abheilung.

2 Vitamin-D3-Präparate: Diese haben eine spezifische Wirkung auf entzündete Schuppenflechten-Plaques.

3 Teerpräparate sind gut wirksam, sind doch geruchsintensiv und führen zu einer Wäscheverschmutzung.

4 Dithranol ist das wirksamste lokale Präparat bei der Psoriasis. Die Behandlung wird heute in der Regel als “Minutentherapie” durchgeführt, wobei die Präparate nur wenige Minuten lang auf den Hautläsionen belassen werden und dann wieder abgewaschen werden. (Dithranol kann die umgebende Haut reizen, weswegen diese abgedeckt werden muss.)

Klimabehandlung: Meer, Sonne

Phototherapie (Lichttherapie):

Die UVB-Lichttherapie oder verstärkte UVA-Lichttherapie stellen hochwirksame Behandlungsformen bei ausgedehnten Befunden dar. Bei der UVA-Lichttherapie wird zuvor die Lichtempfindlichkeit durch lokale oder innerliche Anwendung von Psoralenen (Lichtempfindlichkeitsverstärker aus Gräsern) gesteigert. Es sind allerdings häufige Behandlungen (15-20) in kurzen Abständen (2-3 Tage) erforderlich. Die besten Ergebnisse der Lichtbehandlung finden sich mit einer sogenannten 311nm- Schmalband-UVB-Lichttherapie. Sie zeigt gleichzeitig die besten Effekte und die geringsten Nebenwirkungen, wie Rötungen, Sonnenband oder langfristige Lichtschäden. Die Behandlung wird 3-5 mal pro Woche mit jeweils nur sehr kurzen Bestrahlungszeiten durchgeführt.

 Systemische Therapie

Bei starker Ausprägung können Immunsupressiva wie Methotrexat, Cyclosporin oder Acitretin eingesetzt werden. Mit den Biologics steht heute eine neue Generation biotechnologisch hergestellter Medikamente zur Behandlung der Psoriasis zur Verfügung, die gegenüber den bisherigen Systemtherapien besser verträglich und gegenüber der Lichttherapie weniger aufwendig sind. Die Auswahl und der Einsatz des im Einzelfall geeigneten Biologics setzt Erfahrung voraus und eine sorgfältige Abklärung von Risikofaktoren (Infektionen) und Komorbiditäten (Begleitkrankheiten) wie Arthritis, Übergewicht, Herzkreislauferkrankungen, Alkoholismus und Depression. Wenn auch die Psoriasis bis heute nicht heilbar ist, stehen damit Behandlungen zur Verfügung, die die Psoriasis gut kontrollieren und dadurch die Lebensqualität und Arbeitsfähigkeit der Betroffenen bedeutend verbessern können.

Naturheilkundliche Behandlung: Aufgrund des extrem chronischen, oft lebenslangen Verlaufes der Erkrankung bewähren sich manche naturheilkundliche Behandlungsformen (diätetische Therapie, Homöopathie) sehr.