(Für die Texte und die Abbildungen wurden Fachbücher, Publikationen, Leitlinien z.B. in awmf.org und Beiträge von Kollegen konsultiert.)
Peeling
Faltenkorrektur mit Peelings
Chemische oder mechanische Peelings eignen sich zur Korrektur von feinen Falten und Närbchen (Aknenarben) im Gesichtsbereich. Wir bieten oberflächliche, mittlere und tiefe Peelings mit Fruchtsäuren, Trichloressigsäure, Salicylsäure und Phenol etc. an. Die mitteltiefen Peelings sind am geeignetsten zur Faltenbehandlung.
Ein ganz oberflächliches Peel (z.B. Fruchtsäurepeeling, Eindringtiefe 0,06 mm) vermindert die Haftung der Hautzellen in der Oberhaut und kann bis in die oberste Lederhaut wirken. Mitteltiefe Peels, (Eindringtiefe 0,45 mm) wirken bis in die mittleren Schichten der Lederhaut. Tiefe Peels (Phenol-Peel, Eindringtiefe 0,6 mm) wirken bis in tiefere Schichten der Lederhaut.
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1 leichte Peelings z.B. Fruchtsäuren-Salizylsäure
Leichte Peelings eignen sich besonders zur Behandlung von aktiver Akne, Grobporigkeit der Haut sowie lichtgeschädigter Haut mit Verhornungsstörungen. Pigmentflecken werden aufgehellt, leichte Fältchen und Narben werden gemindert. Die Haut wird glatter und weicher, der gelbliche Aspekt der Altershaut wird wieder heller und erscheint rosig. Das Feuchthaltevermögen der Haut wird erhöht. Akneartige Hautunreinheiten werden gebessert.
Gelegentlich kann es zu einer lokalen Rötung und vermehrten Trockenheit der Gesichtshaut während einiger Tage kommen. Wichtig ist die tägliche Anwendung eines hohen Sonnenschutzes während der gesamten Behandlungsdauer, da es unter UV-Einwirkung zu unerwünschten Pigmentverschiebungen kommen kann.
Die am häufigsten verwendeten Substanzen für oberflächliche Peelings sind die Alpha-Hydroxysäuren (engl.: AHA = Alphahydroxyacids).
Alpha-Hydroxysäuren sind natürlich vorkommende Fruchtsäuren. Dazu gehören die Glykol-, die Milch-, die Zitronen-, die Apfel-, die Mandel- und die Weinsäure.
Die Glykolsäure ist die einfachste Alphahydroxysäure und eignet sich gut für eine leichte Schälbehandlung, bei der die oberen Schichten der Oberhaut entfernt werden. Dazu werden Peelinglösungen in zunehmender Konzentration angewendet. Ein leichtes Peeling kann man alle 2-3 Wochen wiederholen. Es empfiehlt sich, eine Behandlungsserie von 4-8 Sitzungen zu machen, da die Wirkung durch die mehrfache Anwendung steigt. Studien belegen, dass wiederholte Peelings zu einer Normalisierung der Hornschicht der Haut führen und das Fasergerüst der Haut (Bindegewebe) durch Steigerung der Kollagensynthese aufbauen.
Peelings mit Salizylsäure
Salizylsäure ist eine Betahydroxysäure (BHA) genannt. Sie ist im Unterschied zu den Fruchtsäuren fettlöslich und kann daher in die Talgdrüsenfollikel eindringen. Sie trägt die Hornschicht der Haut von der äusseren Schicht nach innen ab. In Kombination mit AHAs wird der Peeleffekt erhöht. Die Salizylsäure eignet sich besonders zur Behandlung bei Akne. Die Nebenwirkungen sind mit derjenigen der AHA-Peelings vergleichbar.
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2 mitteltiefe Peelings z.B. Trichloressigsäure
Die am häufigsten verwendete Substanz für ein mitteltiefes Peeling ist die Trichloressigsäure (TCA). Mitteltiefe Peels wirken bis ins obere Stratum reticulare (Oberhaut und obere Schichten der Lederhaut) und bewirken eine Neusynthese von Kollagen. Feine Fältchen (z.B. an Oberlippe, Krähenfüssen), Pigmentflecken, oberflächliche Narben, gewisse chronische Sonnenschäden der Haut können mit TCA behandelt werden. In der Regel braucht es 2-4 Sitzungen, bis das gewünschte Resultat erzielt wird – je nach Stärke der Konzentration der TCA.
Nach Entfettung mit Aceton wird die Peelingsubstanz mit Watteträgern oder Kompressen gleichmäßig in mehreren Schichten aufgetragen, bis eine gleichmäßige Weißfärbung („Frost“) auftritt. Beim Auftragen der Peelingsubstanz tritt für 1-2 Minuten ein starkes Brennen auf. Anschließend werden für 10 Minuten feuchte Kochsalzumschläge aufgelegt. Nach beendetem Peel wird eine fetthaltige Pflegesalbe aufgetragen. Der weiße Frost wird nach wenigen Minuten durch eine Rötung und Schwellung abgelöst, die nach 48 Stunden ihren Höhepunkt überschritten hat. Es bilden sich dann bräunliche Krusten aus, die zwischen dem 7. und 12. Tag vollständig abgeblättert sind. Legen Sie bitte 2 x täglich für eine halbe Stunde feuchte Kochsalzkompressen auf Ihr Gesicht auf. Tragen Sie danach bitte 3 x täglich für 15 Tage die Heilsalbe und danach die Heilcreme auf. Meiden Sie bitte 6 Wochen lang jegliches Sonnenlicht, danach Sonnenexposition nur mit einem Sun-Blocker. Beginnen Sie bitte 4 Wochen nach der Peelingbehandlung mit der hydrochinon-tretinoinhaltigen Postpeel-Lotion.
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3 tiefe Peelings z.B. Phenol
Nach gründlicher Reinigung mit einem Syndet und Entfettung mit Aceton wird die Peelinglösung in mehreren Schichten mit einem dünnen Watteträger unter starkem Druck eingerieben, bis ein grau-weißer Frost entsteht.
Anschließend wird in der Praxis eine Wundreinigung durchgeführt (Wundpflege mit Kochsalz). Anschließend werden antibakterielle Wundsalben und später Cremes aufgetragen. Die vollständige Abheilung der Oberhaut ist meist bis zum 10.-14. Tag abgeschlossen. Die Haut ist anschließend noch bis zu 12 Wochen mehr oder weniger stark gerötet. Die Rötung kann mit Make-up abgedeckt werden.
Tragen Sie danach bitte 3 x täglich für 15 Tage die Heilsalbe und danach die Heilcreme auf. Meiden Sie bitte 6 Wochen lang jegliches Sonnenlicht, danach Sonnenexposition nur mit einem Sun-Blocker. Vor und Nachbehandlung mit einer hydrochinon-tretinoinhaltigen Postpeel-Creme wichtig.
Phenol wird über Leber und Niere ausgeschieden. Bei großflächiger Behandlung kann Phenol Nebenwirkungen auf den Herzmuskel haben (Herzrhythmusstörungen). Daher müssen vor einer großflächigen Peelingbehandlung Leber- und Nierenwerte bestimmt werden. Die großflächige Behandlung selbst wird unter EKG-Kontrolle in Vollnarkose oder unter Beruhigungs-Schmerzmittegabe durchgeführt. Kleinflächige Areale können ohne EKG-Kontrolle in Lokalanästhesie durchgeführt werden.
Für wen eignet sicht ein chemisches Peeling?
Für 1 oberflächliche Peelings
Patienten mit Melasma und anderen Pigmentflecken der Haut
Zur allgemeinen Hautauffrischung und als Anti-Aging Therapie
Für Akne und Akne-Narben
Für Pigmentflecken, Altersflecken
Für leichte Fältchen
Geeignet für alle Hauttypen und das ganze Jahr durchführbar, jedoch hauptsächlich während Sonnenarmen Zeiten
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Für 2 mitteltiefe Peelings
Oberflächliche Falten
Hyperpigmentierungen
Akne papulopustulosa
Aknenarben
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Für 3 tiefe Peelings
Tiefe Falten
Tiefe Aknenarben
Vorbereitung
Um lange Nachwirkungen wie langanhaltende Rötungen oder Pigmentierungen zu vermeiden, muß die Haut vor jeder Peeling-Behandlung vorbehandelt werden.
1 Beim oberflächlichen Peeling erfolgt die Vorbehandlung 2-4 Wochen lang 2 x täglich mit einer Fruchtsäurezubereitung.
2 Bei mitteltiefen Peels wird die Haut bereits 4 Wochen lang mit einer hydrochinon-tretinoinhaltigen Präparation vorbereitet. Dies führt zu einer Verkürzung der Abheilungsrate und zu einer Verhinderung von Überpigmentierungen nach dem Peeling.
Zusätzlich eine Prophylaxe gegen Herpes ( 2 Tage vor dem Peeling beginnend, bis 3 Tage nach dem Peeling) und ggf. eine Antibiotikaprophylaxe (ab dem 1. Peelingtag für 5 Tage) durchgeführt.
3 Bei tiefen Peelings hat es sich bewährt, 2 bis 4 Wochen vor der Peeling-Sitzung eine Injektionsbehandlung mit Botulinumtoxin durchzuführen, da dadurch die mimische Muskulatur ruhiggestellt und sich die Haut in der Abheilungsphase nicht wieder in ein Faltenmuster legt. Die gleichte Vorbehandlung wie beim mittleltiefen Peeling ist zu empfehlen.
Nachbehandlung-
Regelmässige Vorstellung alle 2 Tage in der Praxis
Nebenwirkungen
1 Rötung, Schwellung, Nässen, Verkrustung: Treten regelmäßig auf. Persistierende Rötung. Gelegentlich kann die Rötung länger als 12 Wochen persistieren. Hier wird mit speziellen Cremes nachbehandelt.
2 Teleangiektasien: Nach tiefen Peelings können feine Äderchen entstehen
3 Hyperpigmentierungen: Bei dunkleren Hauttypen (Hauttyp 3) können diese vorübergehend auftreten. Durch intensive Vor- und Nachbehandlung mit hydrochinonhaltigen Präparaten sind diese aber meist vermeidbar.
4 Milien:Talgzysten durch Verschluss von Talgdrüsenausführungsgängen
5 Infektionen (viral/bakteriell)
6 Narbenbildung