(Für die Texte und die Abbildungen wurden Fachbücher, Publikationen, Leitlinien z.B. in awmf.org und Beiträge von Kollegen konsultiert.)
Allergologie
Definition Allergie
Wörtlich bedeutet Allergie eine „andere Wirkung“ zeigen (aus dem Griechischen: allos = anders; ergon = Wirkung). Eine Allergie ist eine verstärkte Abwehrreaktion des Immunsystems gegenüber körperfremden Substanzen. Dabei handelt es sich meist um harmlose Stoffe aus Natur und Umwelt, auf die das Immunsystem übermäßig reagiert.
Über die Atmung, Haut oder per Nahrungsaufnahme gelangen die Allergene in den Organismus und lösen dort eine Kaskade an immunologischen Prozessen aus. Rein theoretisch kann jedoch jede Substanz zu einer Allergie führen. Wenn diese nicht behandelt wird, wird sie im Regelfall schlimmer und kann weiter zu Asthma bronchiale oder Neurodermitis führen.
Entstehung von Allergien
Ein wiederholter Kontakt mit einer Substanz kann aber eine veränderte Reaktion hervorrufen. Entweder wird die Reaktion verstärkt, abgeschwächt oder sie fehlt völlig. Bei der Allergie kommt es zu einer Verstärkung der Reaktion.
Allergie vom Soforttyp
Bei der Allergie vom Soforttyp treten die Beschwerden innert Minuten nach Kontakt mit dem Allergen (Auslöser) auf und sie kann zu Nesselfieber am Körper, Schwellungen der Lippen und der Augenlider, Schnupfen, Asthma und Magen-Darm-Beschwerden führen. Mögliche Auslöser sind Pollen, Hausstaubmilben, Tierhaare, Insektengifte, Nahrungsmittel, Medikamente, etc. Diese Allergieform wird mit einem sogenannten Prick-Test, einem zwanzig Minuten dauernden Hauttest und / oder durch eine Blutanalyse abgeklärt.
Allergie vom Spättyp
Bei der Allergie vom Spättyp handelt es sich um eine Kontaktallergie. Bei dieser treten die Beschwerden erst ein bis drei Tage nach Kontakt mit dem Allergen (Auslöser) auf und es kommt zur Ausbildung eines Ekzems. Bekannte Auslöser dieser Allergieform sind der Nickel im Modeschmuck oder Duftstoffe in Kosmetika. Die Abklärung erfolgt mit dem sogenannten Epicutan-Test (Ekzemtest). Dabei werden die möglichen auslösenden Substanzen und Eigenproben, wie z.B. Ihre Kosmetika, auf den Rücken geklebt und die Reaktion darauf nach zwei und nach drei Tagen beurteilt.
Abklärungen
Im Gespräch mit dem Patienten versuchen wir die Art der allergischen Reaktion näher mittels Hauttests zu bestimmen und werden abhängig von Ihren Beschwerden weitere Untersuchungen (Hauttests, z.B. Prick-Test oder Epikutantest) oder Blutuntersuchungen durchführen.
Therapie
Zur Linderung von Allergien stehen drei Ansätze zur Verfügung:
- Die Verminderung des Kontakts mit den auslösenden Allergenen.
- Je nach Art der diagnostizierten Allergie, empfehlen wir Medikamente zum Einnehmen, die die allergischen Reaktionen unterdrücken (z.B. Antihistaminika) oder eine Lokalbehandlung in Form einer Crème.
- Immuntherapie (Desensibilisierungstherapie):Durch die eigentliche Therapie kann man von einer Allergie geheilt werden. Dabei wird der Körper durch eine Spritzenkur oder auch durch orale Therapie in Form von Tropfen an das auslösende Allergen gewöhnt; das Immunsystem wird trainiert. Beim Heuschnupfen dauert die Behandlung drei Jahre, bei einer Bienen-/Wespengift-Allergie fünf Jahre.
siehe auch
Kreuzallergien-Pollen